Broschüre erstellen Teil 1: Aufbau und Konzept

Broschüren sind eine fantastische Möglichkeit, ein Unternehmen, eine Institution oder ein Projekt vorzustellen. Natürlich bringt es einen gewissen Aufwand mit sich, eine Broschüre zu erstellen. Doch es lohnt sich, denn eine hochwertige Broschüre in gedruckter Form macht Eindruck und zeigt: Da hat sich jemand Mühe gegeben, hat Aufwand und Kosten nicht gescheut, ist professionell und hat etwas zu bieten.

Am Beispiel einer Wohnbaugenossenschaft zeige ich Ihnen, wie Sie eine Broschüre erstellen. Im ersten Teil widmen wir uns dem Aufbau und dem Konzept, im zweiten Teil stehen dann Bilder, Texte und andere Inhalte im Mittelpunkt.

1. Schritt: Zweck und Zielgruppen der Broschüre definieren

Nehmen wir an, Sie arbeiten in einer mittelgrossen Wohnbaugenossenschaft.

Ihr Neubauprojekt gedeiht und bald geht es darum, Mieter für die neuen Wohnungen zu finden. Gerne hätten Sie ein Dossier, das Sie Mietinteressenten abgeben können: Mit Informationen zum Projekt, dem Vermietungsprozess, den Wohnungstypen.

Oder Sie haben bei Treffen mit Behörden, Investoren, Medien oder Mietinteressenten gemerkt, dass Sie ihnen gerne Informationen über die Genossenschaft «in die Hand drücken» würden. Informationen über die Geschichte und die Werte der Genossenschaft, über die Siedlungen, die Finanzierung.

Bestimmen Sie den Zweck Ihrer Broschüre: Wollen Sie ein Thema oder ein Projekt in den Mittelpunkt stellen oder ist ein «Gesamtdokument» mit allen möglichen Infos nötig?

  • Eine Vermietungsbroschüre für den Neubau?
  • Eine Imagebroschüre, die die Genossenschaft vorstellt?
  • Informationen zum genossenschaftlichen Leben für Neumitglieder?

Überlegen Sie sich ausserdem, für wen Sie die Broschüre erstellen: Eine spezifische Zielgruppe wie Mietinteressenten, bestehende oder neue Mieterinnen? Oder eine eher breite Zielgruppe, die sich aus Mieterinnen, Mietinteressenten, Investorinnen, Behörden zusammensetzt?

Nehmen Sie sich genügend Zeit für diesen Schritt und überlegen Sie sich Zweck und Zielgruppe wirklich genau. Alle weiteren Schritte bauen darauf auf.

2. Schritt: Inhalte und Informationen sammeln

Überlegen Sie sich, welche Informationen und Inhalte Sie in die Broschüre integrieren wollen. Je spezifischer die Broschüre, desto einfacher ist das: Die Bandbreite an möglichen Inhalten ist bei einer Vermietungsbroschüre kleiner als bei einer Imagebroschüre.

Eine Imagebroschüre sagt, wer die Genossenschaft ist, (re)präsentiert sie, ihre Werte, ihre Identität. Gut möglich, dass hier Fragen zur eigenen Identität und zur Relevanz bestimmter Themen auftauchen und diskutiert werden müssen.

Beispiele für die Inhalte einer Imagebroschüre: Begrüssung, Porträt, Geschichte, Werte, Philosophie, Siedlungen, Wohnungsangebot, Bauprojekte, Vermietungspraxis, Kontakt.

Einigen Sie sich auf die Themenblöcke der Broschüre. Ein Inhaltsgerüst in Tabellenform kann Ihnen dabei helfen. Darin legen Sie grob die Kapitel fest, beschreiben diese kurz, ordnen jedem Kapitel Inhaltselemente und Quellen zu. Ein Beispiel sehen Sie hier:

Denken Sie daran: Verwenden Sie Informationen und Inhalte, die die Leserinnen interessieren!

3. Schritt: Aufbau und Struktur festlegen

Nun geht es an Eingemachte: Erstellen Sie ein Seitenkonzept für Ihre Broschüre.

Bleiben wir beim Beispiel der Vermietungsbroschüre: Sie haben im Inhaltsgerüst bereits festgelegt, dass die Broschüre Infos über die Baugenossenschaft braucht, über das Areal, das bebaut wird, über die Gebäude und die Umgebung, über die Wohnungen, über die Zielgruppe. Mit dem Seitenkonzept werden Sie nun konkreter und dröseln die einzelnen Themen auf.

Ein Seitenkonzept informiert idealerweise auf visuelle Art, als handgefertigte Skizzen, mit einem speziellen Computerprogramm, auf grossen Blättern mit Post-its im Sitzungszimmer …

Sie skizzieren beispielswiese:

  • Die Titelseite hat ein grosses Bild und es steht irgendwo, dass es sich um die Vermietungsbroschüre des Neubauprojekts XY handelt.
  • Seiten mit Fliesstext haben auf der einen Seite ein grosses Bild, auf der anderen Seite einen Text mit einer grossen Überschrift.
  • Es gibt eine doppelseitige Karte, wo der Standort der neuen Überbauung gezeigt wird.
  • Die Grundrisse der Wohnungen werden auf acht Seiten präsentiert.
  • Auf der Rückseite der Broschüre steht die Adresse der Geschäftsstelle sowie der Kontakt der Person, die für die Vermietung zuständig ist.
    etc.

So verteilen Sie alle Themen auf die Seiten, fassen vielleicht zwei Themen zusammen, teilen ein Thema auf vier Seiten auf, lockern die Inhalte durch grossflächige Bilder, Infografiken, Zitate auf.

In diesem Schritt wird Ihnen auch das Format und der Umfang der Broschüre klar werden.

Fassen Sie alle Schritte zusammen und halten Sie sie schriftlich fest. Damit haben Sie die Grundlage für eine informative und interessante Broschüre gelegt.

Im zweiten Teil wird es darum gehen, die Broschüre mit Inhalten zu füllen: Sie erfahren alles über ansprechende Bilder und Texte für Broschüren.

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