Warum blogge ich?

Warum bloggst du? Was ist die Motivation dahinter?

Das werde ich immer wieder gefragt – und genau das sind auch die Fragen der Blogparade des Swiss Blog Family Awards 2019.

In anderen Beiträgen habe ich schon über die Vorteile des Bloggens für Unternehmen geschrieben, in diesem Text will ich etwas persönlicher aus dem Nähkästchen plaudern. Denn immer wieder stelle ich mir genau diese Frage:

Warum blogge ich?

Warum nehme ich mir die Zeit, regelmässig Texte auf meinem Unternehmensblog zu publizieren? Eigentlich habe ich genug zu tun mit meinen Projekten für die Kundschaft und all dem, was ein eigenes Business mitbringt – Akquise, Buchhaltung, Netzwerken, Marketing.

Und während ich diese Frage im Falle meines Unternehmensblogs noch einigermassen einfach beantworten kann, dann wird es bei meinem zweiten Blogprojekt, dem privaten Reiseblog visittheworld, schon ziemlich tricky. Einen Blog just for fun zu betreiben, dafür habe ich eigentlich null Zeit.

Karin bloggt – wie alles begann

Meine ersten Erfahrungen mit einem Blog machte ich vor rund acht Jahren, als ich noch angestellt war in einer Werbeagentur. Dort verfasste ich einige Beiträge für den Agenturblog. Das fand ich spannend und ich fing an, mich näher mit dem Bloggen auseinanderzusetzen.

2013 kündigte ich meine Stelle und ging für ein halbes Jahr mit meinem Mann auf Reisen. Selbstverständlich wollten wir unsere Familie und Freunde zuhause über unser grosses Abenteuer auf dem Laufenden halten – und wie geht das besser als mit einem eigenen Blog?

Während dieser Auszeit verfiel ich den Blogs komplett: Als Lesende und als Schreibende. Blogs wurden zu meiner Informations- und Inspirationsquelle Nummer eins. Ich informierte mich über Reiseziele, übers Bloggen selber und erfuhr, dass es Menschen gibt, die als digitale Nomaden ortsunabhängig arbeiten und mit dem Bloggen Geld verdienen.

Damals wollte ich das unbedingt auch und gründete mit meinem Mann kurzerhand den Reiseblog visittheworld. Während mein Mann sich um die Technik kümmerte, schrieb ich über unsere Erfahrungen in der Karibik, Mittelamerika, USA, Australien etc. und gab Tipps für Unterkünfte, Aktivitäten und Restaurants.

Karin macht sich selbstständig – bloggen gehört zum Job

Als ich mich nach unserer Rückkehr als Texterin selbstständig machte, war es für mich gar keine Frage, dass ich auch einen eigenen Unternehmensblog brauche. Ich gründete das abcwerk und damit den abcblog, in dem ich über Text, Konzept und Inhalt schreibe. Mit diesem Blog richte ich mich an Marketing- und Kommunikationsverantwortliche in KMU und Organisationen und an Selbstständige – sie finden bei mir Artikel mit vielen hilfreichen Tipps. Dinge, die ich auch selber gerne lese.

Und ich merkte schnell: Bloggen bringt’s. Ich kann mich vertieft mit «meinen» Themen auseinandersetzen, mich dabei weiterbilden, viel lernen. Ich kann mich zeigen, mich positionieren, mein Angebot und Wissen sichtbar machen.

Ich kann mit meinem Blog das tun, was mich selber als Blog-Leserin am meisten begeistert: Ich kann mit meinen Texten informieren, inspirieren und helfen.

Ich recherchiere, suche Themen, erstelle Redaktionspläne, feile an Texten. Das sind Dinge, bei denen ich normalerweise meine Kundinnen und Kunden unterstütze. So schlüpfe ich beim Bloggen auch immer wieder in ihre Haut und kann ihre Bedürfnisse dadurch besser verstehen.

Karin würde gerne mehr bloggen – doch Zeit ist Mangelware

Und was für meinen «beruflichen» abcblog gilt, stimmt auch für meinen privaten Reiseblog visittheworld. Dieser Blog ist im Moment kein Marketinginstrument, sondern ein Hobby, das viel Zeit in Anspruch nimmt.

Ein Hobby, das extrem Spass macht, aber mit den Veränderungen in meinem Leben nicht mithalten kann. Denn seit vier Jahren bin ich Unternehmerin und Mutter – und das füllt den grössten Teil meiner Zeit aus.

visittheworld wurde also in den letzten Monaten nur noch sporadisch bewirtschaftet. Und das frustriert mich. Denn ich liebe das Bloggen, das Reisen, das Schreiben und ich liebe es, mit meinen Texten zu inspirieren. Ich weiss aber auch, dass ich mit meiner Energie haushalten muss und ein Blog sich eben nicht so nebenbei pflegen lässt.

EDIT 2021: Auch wenn 2020 nicht gerade das Jahr der grossen Reisen war, gab es viele neue Artikel auf visittheworld. Reinschauen lohnt sich.

Bloggen oder nicht – das ist hier die Frage

Ich habe in den letzten Jahre gemerkt, dass sich das Bloggen für mich auszahlt. Aus den oben genannten Gründen. Und ich habe auch gemerkt, dass Bloggen harte Arbeit ist und viel Zeit braucht, wenn man es richtig machen will.

Ich will unbedingt weiter bloggen. Ich will schreiben, will mit meinen Artikeln informieren und inspirieren. Ich will das tun, was ich als Leserin bei Blogs liebe: Mit wertvollen Inhalten helfen.

Der abcblog wird weiter bestehen, er hat sich als Teil meiner Marketingaktivitäten etabliert. Es lohnt sich für mich als Unternehmerin, einen eigenen Businessblog zu betreiben.

Bei visittheworld bin ich mir noch nicht so sicher, wohin die Reise (!) gehen soll. Nächstes Jahr werden wir als Familie eine längere Reise machen. Das wäre die Gelegenheit, dieses geliebte Projekt zu reanimieren.

EDIT 2021: Unsere Reise als Familie fiel aufgrund der Coronapandemie ins Wasser. Der Reiseblog allerdings wurde wiederbelebt und blüht auf.

Tipps für angehende Blogger

Teil der Blogparade ist es, «Nicht-Bloggenden» inspirierende und motivierende Tipps zu geben, warum sie einen eigenen Blog starten sollten. Here we go:

  • Wenn Sie Unternehmerin sind oder verantwortlich für Kommunikation und Marketing: Mit einem Blog machen Sie die beste Werbung. Sie zeigen Ihre Expertise, sorgen für eine gute Position in den Suchmaschinen-Rankings, treten in den Dialog mit Ihrer (potentiellen) Kundschaft.
  • Wenn Sie als Privatperson bloggen wollen: Haben Sie ein Hobby oder ein bestimmtes Thema für das Sie brennen? Bloggen Sie darüber! Ein Blog kann Ventil sein, Therapie, er hilft Ihnen, Gleichgesinnte zu finden, Ihre Leidenschaft zu teilen, Neues zu lernen, die Komfortzone zu verlassen, zu wachsen, sich zu entwickeln.

Das klingt doch nicht schlecht, oder?

Mit diesem Beitrag habe ich den dritten Platz beim Swiss Blog Family Award gewonnen. Ich freue mich sehr!

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